In diesem Artikel habe ich die Highlights des Salesforce Winter 24 Release zusammengefasst.
Künstliche Intelligenz
So langsam wird sichtbar, wie Salesforce seine KI-Ansätze weiter vorantreibt. Auf Basis der Data Cloud (ehemals Genie, ehemals CDP) sollen Modelle trainiert werden, die dann wiederum in den anderen Clouds verwendet werden können. Auf der Dreamforce hat Salesforce angekündigt, dass jedem Kunden mit mindestens der Enterprise Edition zwei Lizenzen für die Data Cloud und für Tableau zur Verfügung stehen.
Ansonsten ist es leider so, dass die meisten generativen KI Funktionen erst ab den Unlimited Versionen zur Verfügung stehen.
- Einstein Work Summaries: Einstein füllt automatisch die Felder Summary, Issue und Resolution eines Cases. Leider erst ab Unlimited Version.
- Einstein Service Replies: Einstein erstellt Vorschläge, was ein Service Agent einem Kunden antworten kann. Auch erst ab Unlimited Version.
- Einstein Call Summaries: Video- oder Telefonanrufe werden automatisch von Einstein zusammengefasst. Das gibt es bereits in der Enterprise Edition als zusätzliche Lizenz (Einstein Conversation Insights). Allerdings derzeit nur für Englisch.
- Personalize Sales Emails: In Salesforce, Outlook oder Gmail generiert Einstein E-Mails, die von Vertriebsmitarbeitern an Leads oder Contacts gesendet werden können. Das kann auch noch verknüpft werden mit Produktinformationen. In der Unlimited und Performance Edition ist diese Funktion bereits enthalten und so wie es aussieht, kann man sie bei den anderen Editions mit dem Produkt „Einstein for Sales“ hinzukaufen.
Salesforce Winter 24 Release Highlights für Anwender
Lead und Contact Intelligence View
Für Contacts und Leads stellt Salesforce einen Intelligence View zur Verfügung. Das ist eine Alternative zu den normalen Listen auf dem Object Home. Im Intelligence View sieht der Anwender sofort, welche Leads oder Contacts Aufmerksamkeit benötigen.
Salesforce Winter 24 Release Highlights für Administratoren
Umstellung von Profilen auf Permission Sets
Salesforce hat für das Spring 26 Release angekündigt, Berechtigungen aus Profilen zu entfernen. Diese müssen dann über Permission Sets zugewiesen werden. Zur Vorbereitung hat Salesforce einige Funktionen bereit gestellt:
- Du kannst mit Hilfe eines Custom Report Types über die Zuweisungen von Permission Sets und Permission Set Groups berichten.
- Du kannst Berichte erstellen, um zu ermitteln welche Benutzer, Rollen oder Public Groups in welchen Public Groups enthalten sind.
- Bei den Permission Sets gibt es einen „View Summary“ Button. Das ist zwar noch eine Beta-Funktion, aber sehr nützlich um schnell zu sehen, was in einem Permission Set berechtigt wird.
- Mit Hilfe von User Access Policy Filtern kannst du einem neuen Benutzer bei der Anlage automatisch ein Permission Set oder eine Permission Set Group zuweisen. Die Funktion ist erweitert worden, sodass Du jetzt bis zu drei Permission Sets zuweisen kannst.
Flow Builder
Im Salesforce Winter 24 Release hat der Flow Builder wieder einige spannende Updates bekommen.
Validierungen in Record-Triggered Flows
Du kannst jetzt in einem Record-Triggered Flow mit der Custom Error Message Komponente eine Fehlermeldung beim Speichern eines Datensatzes anzeigen. Damit kannst du den Flow Builder als Ersatz für Validierungsregeln einsetzen. Mehr noch, du kannst komplexe Validierungen erstellen, die bisher nur mit APEX-Code möglich waren. Beispielsweise kannst du verhindern, dass ein Account gelöscht werden kann, wenn er noch offene Opportunities hat. Außerdem kannst du den angezeigten Fehlertext berechnen lassen. Er muss also nicht statisch sein, wie bei den Validierungsregeln.
Reaktive Komponenten in einem Screen Flow
Bisher konntest du in einem Flow Screen nicht auf Eingaben des Benutzers reagieren. Wenn der Benutzer beispielsweise einen Netto-Betrag eingegeben hat und du wolltest den Brutto-Betrag ausrechnen und anzeigen, dann musstest du diesen in einem zweiten Screens anzeigen. Mit den reaktiven Screen Komponenten berechnet Salesforce Änderungen jetzt direkt im Screen. Du musst deine Anwender also nicht länger mehrere Screens ausfüllen lassen sondern kannst mehr Logik in einem einzelnen Screen unterbringen.
HTTP REST Aufrufe in Flow Builder vollständig implementiert
Bisher war es ein Beta, aber jetzt ist es generell verfügbar. Sämtliche REST-Aufrufe kannst du nun aus dem Flow Builder heraus durchführen.
Transform Element
Wenn du eine Liste von Datensätzen überführen willst in ein anderes Format, musstest du bisher immer eine Loop und ein Assignment verwenden. Im Salesforce Winter 24 Release gibt es nun das Transform Element. Das fasst Variablendeklaration, Loop und Assignment zusammen. Beispielsweise ist das Übertragen von OpportunityLineItems auf OrderLineItems bei einer gewonnenen Opportunity nur noch ein Element im Flow.
Data Cloud triggered Flows
Wenn ein Datensatz in der Data Cloud sich ändert, startet Salesforce einen Flow in der Sales- und Servicecloud.
Salesforce Winter 24 Release Highlights im Lightning App Builder
Dynamic Forms für Mobilgeräte
Bisher wurden Dynamic Forms mit ihren Abschnitten und Sichtbarkeitsregeln nur auf dem Desktop angezeigt. Für Mobilbenutzer gab es nur die „Record Detail – Mobile“ Komponente. Mit dem Winter 24 Release kannst du im Setup einstellen, dass die Dynamic Forms auch auf Mobilgeräten verwendet werden sollen. Die „Record Detail – Mobile“ Komponente musst du dann aus der Record Page entfernen.
Mass Quick Actions auf Related Lists
Bisher waren Mass Quick Actions auf Related Lists ein Beta-Feature, welches im Summer 23 Release eingeführt wurde. Mit dem Winter 24 Release von Salesforce ist es nun generell verfügbar.
Sonstige Highlights im Salesforce Winter 24 Release
- Wenn du eine Sandbox erstellst, kannst du über eine Public Group angeben, welche Benutzer kein .invalid hinter ihrer E-Mail Adresse erhalten sollen. Das spart jede Menge Kommunikation mit den Benutzern deiner Sandbox.
- Der Hyperforce Migration Assistant ist generell verfügbar.
- Die Action Bar Komponente für Communities ist jetzt generell verfügbar. Damit kannst du ähnlich wie in einer Lightning Record Page deine Quick Actions in einer Community verwenden.
Salesforce Winter 24 Release Highlights für Entwickler
- Versionierung von Lightning Web Komponenten: Ähnlich wie für APEX Klassen gibt es jetzt auch für Lightning Web Komponenten eine API-Version. Damit kann Salesforce das Framework für die LWC schneller weiterentwickeln und altes Verhalten in älteren API-Versionen beibehalten. Als Entwickler musst du nun darauf achten, dass deine LWC die richtige API-Version trägt.
- Der Shadow DOM von Lightning Web Komponenten ändert sich. Das kann Auswirkungen auf Tests haben, die eine feste Struktur im Shadow DOM erwarten und die interne Struktur des DOM auswerten.
- Für Lightning Web Komponenten gibt es jetzt eine GraphQL API.