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Salesforce Winter 22 Release Highlights

Inhaltsverzeichnis

Seit letzen Samstag ist das Winter 22 Release in den Preview-Sandboxen verfügbar. Dieser Blog-Beitrag beschreibt die wichtigsten Salesforce Winter 22 Release Highlights im Überblick.

Der Flow-Builder

Egal ob es sich um die Verwaltung von Flows, das Debuggen oder letze fehlende Funktionen zum Ersetzen von Workflows handelt. Das Salesforce Winter 22 Release ist vollgepackt mit neuen Features rund um den Flow-Builder. Wenn Du den Flow-Builder im Detail kennen lernen möchtest, besuch doch unsere Flow-Builder Masterclass.

Asynchrone Pfade und ausgehende SOAP-Nachrichten

Ausgehende SOAP-Nachrichten waren das einzige, bei dem die Workflows dem Flow-Builder noch überlegen waren. Mit dem Winter 22 Release hat Salesforce dem Flow-Builder die letzten fehlenden Funktionen zum Ersatz von Workflows spendiert. In Computerzeit gemessen dauert der Aufruf eines externen Systems extrem lang. Kein Anwender hat Lust zwei Minuten zu warten, bis ein Datensatz gespeichert wird. Deshalb werden externe Systeme asynchron angebunden. Dazu kannst Du in einem Record-Triggered Flow einen Asynchronen Pfad angeben.

Mit dem Salesforce Winter 22 Release: Asynchrone Pfade
Asynchroner Pfad in Record-Triggered Flows

Wenn der asynchrone Pfad eingerichtet ist, kannst Du eine Action im asynchronen Pfad platzieren und dort die Outbound Message aus den Workflows verwenden.

Outbound Message Action in Flows

Scheduled-Path jetzt auf Minutenbasis

Bisher konntest Du bei einem Record-Triggered Flow maximal im Stundentakt zeitbasierte Aktionen ausführen. Mit dem Salesforce Winter 22 Release kannst Du jetzt auf die Minute genau eine zeitbasierte Aktion ausführen.

Scheduled Path in Minuten
Scheduled Path in Minuten

Aus einem Record-Triggered Flow einen Subflow aufrufen

Diese Funktion spart jede Menge Konfiguration. Stell Dir vor, Du möchtest die gleiche Logik verwenden, wenn ein Lead, Contact oder Account erstellt wird. Du kannst diese Logik jetzt in einen Autolaunched Flow kapseln und diesen als Subflow aus den Record-Triggered Flows aufrufen.

Transaktionskontrolle: Rollback in Flows

Stell Dir vor Du hast einen Flow, der mehrere Datensätze anlegt. Beispielsweise einen Account mit Contact und zusätzlich einer Opportunity. Wenn beim Anlegen der Opportunity ein Fehler aufgetreten ist, hat der Flow den Account und Contact Datensatz bereits erstellt. Allerdings ohne Opportunity. Anschließend musstest Du manuell eingreifen, weil der Flow nicht erneut gestartet werden durfte. Beginnend mit dem Winter 22 Release kannst Du im Flow steuern, ob der Account und Contact Datensatz wieder zurückgerollt werden soll. Damit kannst Du die Datensatzänderungen in einem Flow entweder ganz oder garnicht durchführen.

Roll Back Records in einem Flow
Roll Back im Flow

Individuelle Buttons im Screen-Element

Bist Du gelangweilt von den immer gleichen Weiter und Zurück Buttons im Flow Screen-Element? Noch ist es ein Beta-Feature. Mit dem Salesforce Winter 22 Release kannst Du Deinen Anwendern besser beschriftete Buttons anbieten.

Individuellel Buttons im Screen Element.
Individuelle Buttons im Screen-Element

Besseres Testen von Flows

Beim Testen spielt der Flow-Builder seine Stärken gegenüber Prozessen und Workflows aus. Du kannst Record Triggered Flows testen, indem Du einfach einen Datensatz auswählst und die Feldwerte zum Testen im Flow eingibst. Du musst den eigentlichen Datensatz garnicht ändern. Dazu musst Du im Record-Triggered Flow einfach nur “Updated” und einen Datensatz auswählen. So kannst Du ganz leicht verschiedene Testfälle durchtesten.

Debuggen von Record Triggered Flows im Salesforce Winter 22 Release.
Debuggen von Record-Triggered Flows

Zusätzlich kannst Du scheduled Paths in einem Record-Triggered Flow debuggen. Du musst also nicht mehr warten, bis die Zeit für den Trigger abgelaufen ist. Und Du kannst Dir in den Debug-Informationen jetzt die API-Namen anzeigen lassen.

Besseres Verwalten von Flows

Auch beim Verwalten von Flows hat Salesforce mit dem Winter 22 Release ein Herz für Administratoren und Entwickler. In der Übersicht der Flows zeigt Salesforce jetzt das Objekt an, welches einen Flow triggert. Zusammen mit den Steuerelementen für Listenansichten kannst Du Dir so beispielsweise eine Listenansicht erstellen, welche Dir alle Account Flows anzeigt. Das macht es doch gleich viel übersichtlicher um zu erkennen, welche Automatisierungen für ein Objekt konfiguriert sind.

Neu im Salesforce Winter 22 Release: Triggerndes Objekt im Flow.
Triggerndes Objekt im Flow

Wenn Dich die Neuerungen beim Flow angesprochen haben, gibt Salesforce dir im Salesforce Optimizer hinweise, wie Du bestehende Workflow Regeln auf Flows konvertieren kannst. Das ist für mich ein starkes Signal, dass Salesforce es ernst meint: Irgendwann gibt es nur noch den Flow-Builder. Die Überschrift dazu heißt übrigens Einstein Automation.

Über diese Features hinaus bietet Salesforce uns nun die Möglichkeit mit einem Report auszuwerten, wie effektiv Anwender in einem Screen Flow sind und wie lange dieser dauert. Damit kannst Du feststellen, an welchen Stellen im Flow Deine Anwender hängen bleiben und den Flow gezielt optimieren. Das Update musst Du in den Release Updates von Salesforce erst aktivieren.

Salesforce Winter 22 Release Highlight: Flow Orchestrator

Der Flow Orchestrator hat das Potenzial zur Killeraplikation für komplexe Prozesse zu werden. Stell Dir vor, Du konvertierst einen Lead zu einem neuen Account. Jetzt müssen verschiedene Automatismen und manuelle Aufgaben ausgeführt werden. Der neue Account muss ins ERP-System übertragen werden. Im Content Management System muss ein neuer Ordner für Dokumente angelegt werden. Die Finanzabteilung muss eine Duplikatsüberprüfung durchführen und der zuständige Vertriebsmitarbeiter soll beim Account anrufen. Mit dem Flow Orchestrator kannst Du mehrere Flows für einem Datensatz durchführen und das Ergebnis dieser Flows als Phasen und Schritte am Datensatz kontrollieren. Im ersten Schritt erhält die Finanzabteilung die Aufgabe der Duplikatsprüfung. Danach überträgt ein Flow den Account ins ERP-System und ein zweiter Flow erstellt den Ordner für Dokumente. Erst danach erhält der Vertriebsmitarbeiter die Aufgabe beim Account anzurufen. All das kannst Du mit dem Flow Orchestrator steuern.

Damit ist der Flow Orchestrator ein Werkzeug um Arbeitsschritte für mehrere Benutzer am Datensatz anzuzeigen und gleichzeitig Automatismen einzubinden. Mensch und Automatismus greifen Hand in Hand. Der Flow Orchestrator hat die Pilot-Phase abgeschlossen und ist nun in der Beta-Phase. Hier sind drei Videos von Alex Edelstein, welche die Möglichkeiten des Flow Orchestrators erklären. Ist ein wenig technisch, lohnt aber.

Damit der Flow Orchestrator an einem Datensatz arbeiten kann, gibt es mit dem Salesforce Winter 22 Release für die Lightning Record-Page eine neue Komponente: Den Work Guide. Dieser zeigt den Anwendern die Arbeitsschritte an, welche sie an einem Datensatz durchführen sollen.

Work Guide Lightning Komponente
Work Guide Lightning Komponente

Datenzugriff (Berechtigungen und Suche)

Produkte erhalten normale Sharing Einstellungen

Das Objekt Produkte war bisher etwas anders als “normale” Objekte. Das ändert sich mit dem Winter 22 Release teilweise. Produkte erhalten jetzt normale Oranisation Wide Defaults und auch Sharing Rules. Achtung: Das kann in Orgs, die Produkte verwenden, zu Berechtigungsproblemen führen.

Restriction Rules

Bisher waren die Organisation Wide Defaults die einzige Möglichkeit, den Zugriff auf Datensätze für Benutzer einzuschränken. Jetzt gibt es zusätzlich noch Restriction Rules für einige Objekte. Diese wendet Salesforce an, nachdem es per OWD, Rollen und Sharing Rules den Zugriff auf einen Datensatz bestimmt hat. Mit den Restriction Rules kannst Du danach den Zugriff wieder einschränken. Laut Dokumentation gibt es Restriction Rules für Custom Objects, Contracts, Tasks, Events, Time Sheets und Time Sheet Entries. Allerdings konnte ich sie auf Custom Objects bisher nicht finden. Dort kann man sie wohl nur über die Metadata-API deployen.

Sinn machen Restriction Rules an Stellen, wo mit Master/Detail-Beziehungen gearbeitet wird. Beispielsweise zwischen Account und Event. Es sollen zwar alle Benutzer alle Accounts sehen können (OWD) aber nur Vertriebsmitarbeiter sollen Events aus dem Vertrieb sehen können. Das läßt sich über die bisherigen Mechanismen nicht lösen, weil der Zugriff auf den Account gleichzeitig den Zugriff auf alle Detaildatensätze der Master/Detail-Beziehung gewährt hat. Über Restriction Rules kannst Du dann einstellen, welche Benutzer welche Events (nicht) sehen dürfen.

Search Results Objects

Noch ist es eine Beta-Funktion. Mit diesem Salesforce Winter 22 Release Highlight kannst Du einstellen, welche Objekte Einstein Search pro Profil eines Anwenders durchsucht. Damit wird keine Berechtigung eingestellt sondern nur die Suche konfiguriert.

Service-Cloud

Mit dem Salesforce Winter 22 Release gibt es auch in der Servive-Cloud ein paar neue Highlights.

Incident Management

Wenn Du eine Service-Cloud Lizenz hast, kannst Du die Funktionen für das Incident-Management (nach ITIL) aktivieren. Im Setup findest Du den Eintrag Incident Management. Einfach den Toggle aktivieren und schon hast Du ein paar neue Standardobjekte: Incident, Problem und Change Request.

Incident Management in der Service-Cloud aktivieren
Incident Management in der Service-Cloud

Voice

In den Release Notes stehen eine ganze Menge von Erweiterungen rund um den Kanal Voice. Zusammengefasst sieht es so aus, als ob Salesforce das Routing von ein- und ausgehenden Anrufen nun über Omni-Channel Flows abwickeln möchte. Das war bisher immer Aufgabe der Telefonanlage. Jetzt ist es Teil von Salesforce.

Salesforce Maps in der Sales-Cloud

Auch die Sales-Cloud hat mit dem Salesforce Winter 22 Release ein paar neue Highlights erhalten. Neben weiteren Verbesserungen der Email-Funktionen und Templates ist mir vor allem das Territory Management mit Salesforce Maps aufgefallen. Anhand von bestimmten Kriterien kannst Du Accounts einzelnen Gebieten visuell zuordnen. Das geht sowohl für geografische Gebiete wie auch für beliebige andere Kriterien. Beispielsweise alle Rechtsanwälte in ein Territory.

Territory Planning mit Maps
Territory Planning mit Maps

Programmierung und Administration

Das Salesforce Winter 22 Release hat auch wieder einige Highlights für die Programmierung parat. Erstmalig werden Einstellungen in den Lightning App-Builder verlagert. Dadurch kann ein Administrator die programmierten Komponenten noch besser miteinander verknüpfen. Es lohnt sich also auch für Administratoren einen Überblick zu erhalten.

Dynamic Interactions im Lightning App Builder

Dieses unscheinbare Highlight im Salesforce Winter 22 Release kann die Entwicklungskosten für Lightning Komponenten drastisch reduzieren. Außerdem kann es die Performance von Lightning Anwendungen erhöhen. Wenn Du über mehrere Komponenten hinweg Informationen austauschen wolltest, musste ein Entwickler bisher alles in einer Komponente zusammenfassen. Beispielsweise die Summe der Line-Items pro Opportunity. Mit den Dynamic Interactions können Komponenten untereinander Informationen austauschen. Und das ohne den Server zu bemühen (wie bei Roll-Up Summaries). Ein Entwickler kann also zwei unabhängige Komponenten programmieren. Eine für den Opportunity Kopf und eine für die Line-Items. Jede dieser Komponenten kann dann wiederverwendet werden. Als Administrator kannst Du diese Komponenten im Lightning App-Builder miteinander verknüpfen.

Als Beta gibt es auch schon eine Komponente diese Dynamischen Interaktionen dem Anwender in einer Action Bar anzuzeigen. Damit kann ein Administrator zukünftig konfigurieren, was in einer Lightning Komponente auf Button-Klick passiert. Das ist besonders spannend in der Experience Cloud, bei dem Anwendern nur ein eingeschränkter Funktionsumfang angezeigt wird.

Salesforce Functions

Mit Hilfe von Salesforce Functions kann ein Entwickler rechenintensive Funktionen in Java, Typescript oder JavaScript entwickeln. Diese kann er dann in dem Salesforce Functions Container deployen. Sie sind danach aus der Salesforce Umgebung aufzurufen. Entwickler können also mit ihren gewohnten Werkzeugen arbeiten und müssen nicht alle APEX lernen. Das geht zwar nur zu einem Teil, kann aber dennoch helfen.

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